Das sind nicht 20 Zentimeter...

... nie im Leben, kleiner Bert. Es sind 6 Zentimeter, immerhin.
Ja, ich habe es getan. Ich habe mir ein Luxus-Lebensmittel gegönnt. Luxus, weil stolzer Preis. Ein veganer Camembert - der Come on Bert. Aus Cashewkernen. Käse war früher meine kleine Sucht, und als ich vom Come on Bert hörte, war die Lage eigentlich klar: das Ding musste her. Bestellt im vianastore für 10 Euro das Stück, hinzu kam 5,90 (Kühl-)versand. Fotos und Bewertungen im Netz versprachen einiges.
Vor ein paar Tagen kam er an, nicht mehr kühl, sondern warm, da er auch noch eine Nacht in der Paketstation warten musste. Schon beim Auspacken fiel mir seine Winzigkeit auf - ich hatte einen stattlichen Camembert erwartet. Aber man soll ja niemanden nach seinem Äußeren beurteilen. Also habe ich heute ein frisches Brot gebacken, um dem Bert auch eine angemessene Bühne zu bieten, und los gings.
Äußerlich kaum von einem normalen Camembert zu unterscheiden:


Und dann kam der große Moment des Anschneidens, auf die Schnitte schmieren (im wahrsten Sinne) und reinbeißen. Schon beim ersten Biss feuerten meine Geschmacksnerven auf Hochtouren. Kennt ihr das, wenn ihr etwas esst und es ist so fein, dass einige Nerven in Mund und Hals so leicht kribbeln? So war es heute bei mir.

Ganz leicht nussig, sehr sehr cremig und kaum von einem normalen Camembert zu unterscheiden - zumindest, soweit ich mich erinnern kann. Die Schimmelhülle (wie nennt man sowas?) ist auch sehr lecker. Wie früher. Ich hatte ja große Angst, dass es nicht lecker sein könnte und mich dann der Preis im Nachhinein reut. Aber das ist nicht so. Ganz und gar nicht. Schnitte um Schnitte und Bertscheibe um Bertscheibe schnitten wir ab und aßen ihn auf einmal auf. Herrlich. Seine Größe wurde dabei fast zur Nebensache.


Einziges Manko: die Plastikhülle, in die Bert eingehüllt war, hat sich teilweise aufgelöst und die Reste waren etwas schwer von ihm zu entfernen.
Sonst aber eine absolute Kaufempfehlung. Ich hoffe, er kommt bald zu einem humaneren Preis in die Läden.

Schönen Samstagabend euch noch!

Soba sin Erbse

Heute waren wir mal wieder fleißig dabei, mehr oder weniger lang gespeicherte Rezepte aus der "Warteliste" endlich auch mal zu kochen und natürlich auch zu knipsen. Eins davon ist der grandiose Sobanudelsalat mit Erbsen, Ingwer und Sesamdressing. Moment - der aufmerksame Bildbetrachter wird eines nicht finden, nämlich Erbsen. Mir fiel soeben erst auf, beim Verfassen dieses Beitrags, dass die Erbsen noch in der Mikrowelle stehen. Tiefkühlerbsen mache ich nämlich meist ein paar wenige Minuten in der Mikrowelle gefügig, wenns schnell gehen muss. Aber irgendwie sind sie mir dann durch die Lappen gegangen. Denkt sie euch einfach dazu.

Das Ganze ist aus einer Leseprobe von Vegan to go - das Buch hätte ich mir jetzt selbst nie angeschafft, aber kostenlose Rezepte sind ja nie verkehrt. Es war superlecker! Sobanudeln sind jetzt wohl mein neues Lieblingsgericht.


Hier der Link zum Originalrezept (mit Erbsen):


Ich habe es leicht abgewandelt und das ging dann so:


200g Rotkohl 
1Avocado
75g grüne Erbsen, tiefgekühlt 
2 Möhren  
3 Frühlingszwiebeln 
1 gelbe Paprika
1 Packung Sobanudeln (c. 260g)
Meersalz 
1-2 EL Olivenöl 
20g Sesam  

Für das Sesam-Ingwer-Dressing: 
1 Knoblauchzehe 
1 daumennagelgroßes Stück  Ingwer 
½ rote Chilischote 
1,5 EL frisch gepresster Limettensaft 
4 EL Sesamöl 
3 EL Sojasauce 
1,5 TL Agavensirup
1,5 EL Cashewmus 
1 TL Currygewürz

Für das Dressing Knoblauch und Ingwer sowie Chili fein hacken.Limettensaft, 1 EL Wasser und alle anderen Zutaten für das Dressing mit einem Schneebesen in einer kleinen Schüssel vermengen. 

Den Rotkohl in feine Streifen schneiden oder mit der Küchenmaschine raspeln. Avocado würfeln. Die Erbsen 3 Minuten in kochendem Salzwasser garen und abtropfen lassen. Möhre schälen und raspeln, Frühlingszwiebeln waschen und diagonal in feine Ringe schneiden. Paprika waschen und klein würfeln. Die Sobanudeln ca. 4 Minuten in siedendem Salzwasser ziehen lassen. Dann durch ein Sieb abgießen, mit kaltem Wasser abschrecken und das Olivenöl darübergeben. Sobanudeln mit dem Dressing mischen und vorsichtig die Avocado und das Gemüse unterheben. Mit Sesam bestreuen.

Euch allen ein schönes Wochenende!

Diesen Nougatkuchen musst du gleich versuchen!

Ja, ich weiß, reim dich oder ich fress dich - aber dieser bzw. ein ähnlicher Spruch ist für mich die totale Kindheitserinnnerung. Ich als Kind der DDR hatte ein Mainzelmännchenmagazin, in dem es ein Rezept für einen Joghurtkuchen mit Smarties gab. Darüber stand eben jener Spruch, nur mit Joghurtkuchen. Damals unerreichbar und heute sowieso kein Thema mehr. Nur der Spruch geistert mir seitdem immer mal im Kopf herum, wenn ich backe.
So wie jetzt an Ostern, da gab es einen wundervollen, saftigen, herrlichen Sanddorn-Nougatkuchen aus Vegan Daily von Surdham Göb. Haben wir schonmal gemacht, nur stimmen die Angaben nicht so ganz, da die Menge nur für einen Mini-Guglhupf reichte. Somit haben wir es aufgestockt, damit es für einen großen Guglhupf reicht und auch schön aussieht:

Ganz ehrlich  - dieser Kuchen wird einem aus den Händen gerissen, wenn man ihn mitbringt, und es bleibt nichts übrig. Zugegeben, es war etwas schwer, veganes Nougat zu finden, aber es gibt welches (ich habe dann Schnouggi bestellt) und die Suche hat sich mehr als gelohnt. Saftigeren Kuchen habe ich noch nichtmal zu meinen Omni-Zeiten hinbekommen.

So geht es:

460g Dinkelmehl Type 630
340g vegane Margarine (weich, Zimmertemperatur)
300ml Sanddorn-Muttersaft
280ml Reisdrink Natur
200g Rohrohrzucker
160g geriebene Mandeln
4 Vanilleschoten oder 2 TL Vanillepulver (ich hatte meins von Sonnentor)
2 TL Natron

ca. 350g Nougat
50g Zartbitterschokolade vegan

Backofen auf 170 Grad Umluft vorheizen. Falls ihr Vanilleschoten verwendet, das Mark auskratzen. Dann alle Zutaten zu einem schaumigen Teig verrühren und in eine gefettete Guglhupfform füllen. Ca. 45 Minuten backen. Unbedingt Stäbchenprobe machen, bei mir war der Kuchen nach 40 Minuten noch zu flüssig, bei ungeähr 47 Minuten dann aber gut durch. Auskühlen lassen. Dann Nougat im Wasserbad schmelzen und den Kuchen überziehen. Zartbitterschokolade ebenfalls schmelzen und darüberlaufen lassen. Fest werden lassen und genießen!

Ich wünsche euch noch eine schöne, kurze Arbeitswoche!