Ostalgie

Eine vegane Ossiparty feiern - das war unsere Herausforderung gestern. Es war gar nicht so schwer wie gedacht, das meiste haben wir schon einen Tag vorher vorbereitet. Daher war es auch ganz entspannt und insgesamt eine sehr schöne Fete. Es gab Soljanka, vegane Teewurst- und Schmalzbrote und natürlich auch viel Süßes: ich hab kalten Hund gemacht (der hat es leider nicht auf ein Foto geschafft, so beliebt war er) und Bienenstich.
Letzterer wurde gerade noch so abgelichtet, bevor er sich in Luft auflösen konnte. Leider ist mir der Hefeteig nicht richtig aufgegangen, so dass es eher Bienenstickkonfekt wurde, aber er war so großartig, dass ichs bald wieder versuchen werde. Dann aber mit frischer Hefe statt Trockenhefe, das gelingt mir meist besser.


Für ca. 25 kleine Stückcken veganen Bienenstich braucht ihr (Blechgröße 20x30):


Hefeteig:
300g Mehl (bei uns Dinkelmehl)
1 Tüte Trockenhefe oder frische Hefe
30g Zucker
etwas Salz
120 ml Sojadrink (zimmerwarm)
25g vegane Margarine
1 EL Sojamehl, verrührt mit 1-2 EL Wasser

Die trockenen Zutaten vermischen, Margarine mit Sojadrink erwärmen bis die Margarine schmilzt.
Sojamehl mit verrührten Wasser dazugeben und alles zu einem Teig kneten. ca. 40 Minuten abgedeckt gehen lassen (warm stellen). Jetzt kann der Ofen vorgeheizt werden, ca. 200 Grad Umluft.
Nun wird die Mandeldecke gemacht:

Mandeldecke:
3 EL Apfelsüße oder Agavensirup
50g vegane Margarine
70g Zucker
100g gehackte Mandeln

Alles bis auf die Mandeln in einem Topf erwärmen, bis der Zucker aufgelöst ist. Mandeln dazu und aufkochen. Etwas abkühlen.

Wenn der Hefeteig gut gegangen ist, ausrollen auf 20x30 cm und mit der Masse bestreichen. Im Ofen ca. 20 Minuten backen.

Währenddessen mit 1 Tüte Vanillepuddingpulver und 500 ml Sojamilch nach Packungsanleitung einen Pudding herstellen und abkühlen lassen. 100g Margarine, 2 EL Zucker und 1 Tüte Vanillezucker verrühren und mit dem abgekühlten Pudding Löffelweise mischen.

Jetzt wird nur noch der Hefeboden längs durchgeschnitten (am besten vorher schon in kleine Vierecke schneiden), mit Creme bestrichen und der Deckel wieder draufgesetzt.

Das nächste Mal zeige ich euch noch meinen "Mett"igel.

Schönen Start in die Woche!

Saisonstart

... und zwar für Bärlauch. Ich habe zum ersten Mal in diesem Jahr deutschen Bärlauch gekauft, noch recht teuer, aber er hat mich irgendwie angelacht. Sonst kaufe ich ja gern ab und zu das vegane Bärlauchpesto von bio-verde (und das ist insgesamt sogar günstiger als die derzeitigen Bärlauchpreise) und verfeinere alles Mögliche damit. Ein tolles, schnelles Mittag- oder Abendessen ist für mich Ebly mit angebratenem Gemüse und Pesto. Das gab es gestern mal wieder bei uns und reichte gleich auch noch für den nächsten Tag.


Ein konketes Rezept gibt es gar nicht. Man kocht 250g Ebly (Kochbeutel oder lose), brät parallel 2 Zucchini, 1 Aubergine und 1 Möhre an (auch Pastinake schmeckt gut dazu) und mischt dann alles zusammen mit etwas Bärlauchpesto. Ich habe 50g Pesto mit einigen Löffen Olivenöl püriert und noch mit etwas Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Fertig!

Schönen Donnerstagabend euch noch!

Die Glückseligkeit

Als wir letztes Wochenende in Leipzig zur Buchmesse waren, haben wir die Gelegenheit genutzt und sind danach noch etwas durch die Innenstadt gebummelt. Neben einer wirklich tollen veganen Currywurst mit Gemüsefritten entdeckten wir noch das neue Veganz und haben mal reingeschaut. Es ist nicht besonders groß, leider wirkte auch der Cafébereich vorn etwas kühl und nicht so gemütlich und einladend wie in Berlin. Dennoch haben wir einige Dinge gekauft, darunter etwas, das ich schon immer mal testen wollte: Daiya Shreds Cheddar Style.  Ich stellte mir schon beim Kauf traumhaft leckere vegane Käsespätzle vor. Leider habe ich nicht auf das Ablaufdatum geschaut und gestern festgestellt, dass sie an dem Tag abliefen, an dem ich sie gekauft hab. Ich wollte kein Risiko eingehen und so gab es heute abend kurzentschlossen vegane Käsespätzle. Die Spätzle sind so traumhaft gelungen und der Käse ist einfach die Wucht. Hab ja schon so einiges ausprobiert, aber dieser schmilzt und zieht schön (perfekt für dieses Gericht) und schmeckt obendrein echt gut. Wie auf der Alm, haben wir gleich beim ersten Bissen gesagt. Ich bin so glücklich, dass das so lecker geworden ist. Und es sah auch traumhaft aus, so wie man es kennt:


Hier ist das Rezept für die veganen Spätzle (ca. 4 Portionen):

450 g Weizenmehl
150 g Hartweizengrieß
6 EL Sojamehl
1 TL Salz, evtl. mehr
1/2 TL Kurkuma für die schöne Farbe
ca 450 ml Wasser, evtl mehr

veganer Käse
ca. 6 Zwiebeln

Mehl, Grieß, Sojamehl, Salz und Kurkuma vermischen, Wasser dazukippen und rühren, bis ein zähflüssiger Teig entsteht, der vom Löffel abzieht. Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen (ca. 4 Liter). Es gibt mehrere Varianten, die Spätzle in den Topf zu bringen: vom Brett schaben, Presse oder Spätzlereibe. Ich habe eine Reibe von Tupper und mit der ging es total super. Einfach ins kochende Wasser schaben, die obenliegenden abnehmen und in eine Auflaufform legen.
Währenddessen Zwiebelringe anbraten.
Nun immer eine Schicht Spätzle, Käse und Zwiebeln in die Auflaufform legen und zwischendurch im Ofen warm halten. Zuletzt wieder Käse und etwas Zwiebeln und fertig ist das herrliche Gericht. Zum Servieren haben wir noch etwas Röstzwiebeln drübergestreut und mit etwas Salz und Pfeffer nachgewürzt.
Soooooo toll. Ich bin hin und weg.

Schönen Start in die Woche wünsche ich euch morgen!

Kuss, Kuss!

Immer wenn ich Couscous mache, muss ich ans Küssen denken. Ich weiß, nicht sehr kreativ und sicher geht es vielen anderen auch so. Aber macht ja nichts. Es gibt sicher Schlimmeres, an das man während der Nahrungszubereitung so denken kann. Und wenn wir es uns dann abends ganz gemütlich mit Wein zum Essen machen, dann ist die Reihenfolge in dem Fall: anstoßen, Kuss Kuss, Couscous. Die Idee zu diesem Gericht kam mir, als ich notgedrungen eine vegane Frostapfanne kaufen musste, weil ich es versäumt hatte, was vorzukochen (ja, auch das gibts). Die war aber so gut, dass ich so etwas in der Art auch unbedingt mal selbst kochen wollte und nun war es heute soweit. Nachdem der Frühling heute mal zugunsten eines Niesel-Hagel-Gemischs Pause gemacht hat, musste etwas Farbenfrohes auf dem Tisch. Diesmal eben mit Kurkuma (und auch bei Kurkuma fällt mir immer Frosta ein, uralte Werbung, ich glaube für die Paella: "Super Peter, but a litte more Kurkuma" - kennt das noch jemand?). So jetzt aber genug der Laberei und lieber ein optischer Eindruck der Leckerei:


Und so gehts das orientalische Couscous:

ca. 200 g Couscous (bei mir von Alnatura)
1-2 Zucchini
1-2 rote Paprika
2 Möhren
1 Aubergine
1 Dose Mais
Knoblauch
Rosinen

Salz
Koriander
Kreuzkümmel
Paprika
Cayennepfeffer
Kurkuma
Zimt
Öl

Das Gemüse waschen und in Würfel hacken, Möhren in Scheiben. Mit etwas Öl anbraten, Mais dazu geben. Knoblauch dazupressen. Couscous dazu und etwas mitbraten, dann mit der 1,5-fachen Menge heißem Wasser (oder Gemüsebrühe) angießen, vom Herd nehmen und quellen lassen. Mit dem Wasser auch alle Gewürze dazu (je ca. 1 TL, aber auch gern mehr, probiert einfach aus, wie es euch schmeckt und gebt nach dem Quellen noch etwas dazu) und auch die Rosinen. Nach dem Quellen noch etwas Öl untermischen (ich habe Olivenöl genommen).

Viel Spaß und Appetit beim Nachkochen!

Topf, es quillt!

Fast könnte man sagen "an jedem verdammten Samstag". Denn da gibt es bei uns seit Beginn unserer Vegan for fit - Challenge vor einem Jahr und einem Monat den Hirsebrei aus dem Buch. Also zumindest an fast jedem Samstag, außer wir sind im Urlaub oder sonstwie unterwegs. Sicher das Gericht daraus, was es am häufigsten gibt.
Es ist aber auch zu lecker und geht recht schnell: einfach ca. 160 Gramm Hirse mit 500 ml Hafer-, Soja- oder Reismilch zum Kochen bringen und ungefähr 20-30 Minuten köcheln lassen, bis ein dicker Brei entsteht (die Hirsekörner werden wirklich sehr schön weich). Dabei aber immer mal Milch nachgießen und am Boden umrühren.
Danach etwas auskühlen lassen (evtl. nochmal Milch dazu, weil es nachdickt) und dann mit vielen Köstlichkeiten verfeinern. Bei uns sind das Äpfel und Bananen, Zimt, gemahlene Vanille, Apfeldicksaft, Rosinen, Nüsse und Chiasamen.
Und er sieht auch noch wundervoll aus, der vegane Hirsebrei:


Euch allen ein tolles erstes Frühlingwochenende (wenn es bei euch auch schon so schön ist wie hier, es ist herrlich)!

Graupen-Neuauflage

Vielleicht kennt ihr das auch - so ein inneres Schütteln bei dem Wort "Graupeneintopf". Woran auch immer das liegt - vielleicht daran, dass mit dem Wort an sich so einiges Negatives verknüpft ist. Man denke nur z.B. an den Ausdruck "da kriegt man ja die Graupen". Oder es liegt vielleicht auch an der lange zurückliegenden Schulspeisung und ich möchte wetten, bei jedem von euch gabs da auch mal Graupeneintopf. Und den wenigsten hats geschmeckt. Meist war hölzernes Gemüse drin, faserig, geschmacklos. Dass Graupen doch was Feines sind, wollte ich lange nicht wahrhaben. Aber spätestens nach unserem Graupenrisotto war ich dann überzeugt: Graupen können was! Auch diesen Eintopf gibt es bei uns öfters, denn er ist recht schnell gemacht und aufgrund der überraschenden Zutaten mal ganz was anderes:


Und so geht der orientalische Graupeneintopf (angelehnt an ein Rezept von eat smarter):

ca. 190 g Graupen
1 Dose Kichererbsen
1 Stange Lauch
3 Stangen Staudensellerie
2-3 Karotten
2 Knoblauchzehen
1 TL Zimt
1 TL Kreuzkümmel
ca. 1,5 Liter Gemüsebrühe
einige Trockenpflaumen (wir hatten ca. 15 kleine)
Olivenöl
Salz
Pfeffer
frische Petersilie, gehackt

Kichererbsen abgießen und abspülen, bis kein Schaum mehr da ist. Lauch waschen, halbieren und in Streifen schneiden. Staudensellerie ebenfalls abspülen und würfeln. Knoblauchzehen fein hacken. Pflaumen halbieren oder vierteln. Die Karotten putzen und auch würfeln.
Olivenöl in einem Topf erhitzen, das Gemüse mit dem Knoblauch darin kurz anschwitzen (darf keine Farbe annehmen). Mit Zimt und Kreuzkümmel bestreuen. Brühe hineingießen und zum Kochen bringen. Graupen dazugeben und ca. 20 Minuten köcheln lassen. Lieber erstmal etwas weniger Brühe und dann später weiter auffüllen.Kichererbsen dazu und weitere 5-10 Minuten köcheln. Ca. 5 Minuten vor Ende der Garzeit die Pflaumen dazutun.
Am Schluss mit Salz und Pfeffer würzen und Petersilie dazugeben.

Guten Appetit und euch einen guten Wochenstart morgen!